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Immer diese Narzissten, Sturköpfe & Diven

"Oah! Der Typ nervt mich total. Immer wenn ich mit ihm zu tun habe, regt er mich auf!" Kennen Sie das auch?


Was hilft, wenn uns Begegnungen mit schwierigen Menschen die Haare zu Berge stehen lassen? Solche Menschentypen sind Energieräuber, der Umgang mit ihnen strengt an. Wir ärgern uns über sie. Sie machen uns hilflos, kratzen an unserem Selbstbewusstsein, verderben uns die gute Laune.


Selbstreflexion Führungskraft

Was tun: fight or fly - dagegenhalten oder vermeiden? Es gibt solche Menschen in verschiedensten Ausprägungen - neurotische Zeitgenossen, bei einigen ließe sich sicherlich eine krankhafte psychische Störung diagnoszieren. Jeder kennt solche Typen, die einen auf die Palme bringen können: Eigenbrötler, Narzissten, Sturköpfe, Choleriker, Klugsch..., Katastrophendenker, Egozentriker, divenhafte Schauspieler, Machiavellisten... die Liste ließe sich fortsetzen. Manchmal fragt man sich, wie solche Menschen es mit sich selbst aushalten können oder wie deren Familienleben in den eigenen vier Wänden aussieht? Warum ticken diese Menschen so, wie sie sind?


Studien zeigen, dass die Antwort meist vielschichtig ist: Veranlagung, prägende Erziehungserfahrungen, erschütternde Lebensereignisse, vielleicht auch das Erleben von psychischer oder physischer Gewalt.


Erklärungsmuster für das Verhalten anderer Menschen bringen aber wenig. Denn in der Regel haben wir wenig Einfluss, solche schwierigen Zeitgenossen umgänglicher zu machen. Das einzige, was wir verändern können, sind unsere eigene Einstellung und unsere Verhaltensweisen. Dass sich im Umgang mit solchen Menschen unser Gefühlsapparat regt, ist richtig. Ein Überlebensinstinkt, um zum Beispiel Fairness für sich oder andere einzufordern. Oder um den Mut zum Selbstschutz zu aktivieren. Dabei sollten wir es aber nicht belassen, sondern die eigenen Emotionen und Bedürfnisse genauer erforschen: Was hat den Ärger oder die Frustration ausgelöst? Was habe ich in mir gespürt? Welche persönlichen Werte sind verletzt worden? Wie habe ich meine negativen Gefühle verarbeitet?


Mit solchen selbstreflexiben Fragen können Sie eigene Denk- und Verhaltensmuster besser einordnen: Sie lernen Ihre "Trigger" besser kennen, auf die Sie emotional reagieren. Was hilft noch? Eine wirksame Schnell- Maßnahme: Zeigen Sie sich selbst ein Stopp-Schild, auf dem steht "Aufhören - ich weiß, dass ich mich gerade meinen Bauch-Impulsen ausliefere. Ich lasse das nicht zu!" Dabei ein paar Mal tief durchatmen, beim Ein- und Ausatmen die Sekunden zählen. Klingt simpel, hilft aber.


Eine weitere Methode: Wechseln Sie die Perspektive (auch wenn es im ersten Moment anstrengend sein mag): Warum hat der Andere das gesagt oder getan, wollte er mich wirklich vorsätzlich ärgern oder verletzen? Geht es dabei um mich als Person? Und: Lächeln Sie! Nicht nur, um weitere Provokationen des Gegenübers zu vermeiden, sondern über die Gesichtsmuskulatur ihrem Gehirn zu vermitteln: Mir geht's ok, ist nur halb so schlimm.


Diese Soforthilfe-Maßnahmen unterstützen dabei, Konflikte oder belastetende Begegnungen besser zu verdauen. Aber einen konstruktiven Umgang mit den oben genannten "Seelen-Störenfrieden" führen sie nicht herbei. Wer an seinen Triggern arbeiten will, muss die eigene Konfliktfähigkeit verbessern. Hilfreich ist es, die eigenen Einflusszonen zu überprüfen: Sind es "nur" Themen, die mir wichtig sind und mich beschäftigen (Circle of Concern) oder geht es um Dinge, die ich auch persönlich beeinflussen kann (Circle of Influence). Schlauer ist es, unsere geistige und emotionale Energie in solche Themen zu stecken, die wir auch persönlich verändern können.


Nicht alles, was im eigenen Unternehmen schief läuft, muss mich aufregen... Suchen Sie sich selbst aus, wer oder was Sie provozieren (= im positiven Sinne: herausfordern) darf - und reagieren Sie souverän darauf: Besserwisser und Choleriker nehmen Sie den Wind aus den Segeln, wenn Sie sich gar nicht erst auf eine Diskussion einlassen. Bleiben Sie höflich und zeigen Sie Respekt! Oder wie es Michelle Obama so schön sagte: "When they go low, we go high." Sie haben natürlich das Recht, Grenzen zu setzen. Vermitteln Sie in ruhiger Atmosphäre, was der Andere in Ihnen ausgelöst hat, dass Sie ein bestimmtes Verhalten verletzt hat und es störend für eine konstruktive Zusammenarbeit halten.


Schlussendlich kommt es auf die Selbstsicherheit an. Sie fußt auf einem eigenen Wertesystem, auf dem Bewusstsein eigener Stärken und Schwächen und der Bereitschaft, das eigene Verhalten immer wieder aufs Neue zu reflektieren.


Selbstsicherheit lässt sich trainieren, wobei unterschiedliche Strategien die innere Haltung stärken können. Sei es mit Sport, mit Hobbies, die einen Flow erzeugen, mit Meditationen oder kulturellen Erlebnissen. Wer seine Stärken kennt, kann nicht mehr so leicht verunsichert oder aus dem Gleichgewicht gebracht werden.


Emotionen sind gut und richtig, wenn wir unsere dahinterliegenden Bedürfnisse verstehen und uns von ihnen nicht überwältigen lassen. Wer selbstbewusst neue Verhaltensweisen gegenüber "Störenfrieden" trainiert, zeigt ein souveräneres Auftreten: und definiert damit neue Spielregeln in der Zusammenarbeit.

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